Bild zeigt ein Mädchen beim Schreiben mit lustlosem Gesicht, das symbolisch für Probleme mit der Konzentration stehen soll

Konzentrationsschwäche bei Kindern

Für Konzentrationsschwierigkeiten bei Kindern können zahlreiche Ursachen infrage kommen. Es gibt aber auch einige Tricks, wie du es schaffen kannst, dein Kind zu motivieren und so auch die Konzentration zu fördern.

Bevor ich dir nun aber zeige, wie das gehen kann, ein kleiner Hinweis. Kinder sind einzigartig und unterschiedlich – und das ist auch sehr gut so. Sie lernen und verstehen unterschiedlich. Du solltest hier keinen Druck aufbauen oder dein Kind irgendeinem Stress aussetzen.

Das hat meist nur negative Effekte. Denn Druck erzeugt Gegendruck.

Das Kind blockt, fühlt sich nicht wohl, missverstanden oder entwickelt Ängste. Daher ist es ganz wichtig, mit deinem Kind zu reden und zusammen zu einer Lösung zu kommen.

Es gibt auch Kinder, die in einer Gruppe wesentlich besser lernen können und aufnahmefähiger sind als alleine mit dir. Und es gibt Kinder, die eher die absoluten Einzelkämpfer sind und alleine mehr lernen können. Zu welcher Gruppe dein Kind gehört weißt du wahrscheinlich am besten. 

Es ist oftmals gar nicht so schwer, herauszufinden, warum dein Kind unter Konzentrationsschwierigkeiten leidet. In meinem heutigen Ratgeber möchte ich dir Tipps geben, wie du herausfindest, ob dein Kind wirklich unter einer Konzentrationsstörung leidet und wie du diese mit einfachen Mitteln beheben kannst.

Ebenso möchte ich dir ein paar Ratschläge mit auf den Weg geben, wie du die Motivation von deinem Kind fördern kannst. Bedenke: Auch wir Erwachsenen können uns deutlich besser konzentrieren, wenn wir Spaß haben und so motiviert sind. Das ist bei deinem Kind nicht anders.

Wenn es Buchstaben liebt und Zahlen nicht, wird es sich beim Schreiben länger und besser konzentrieren können als beim Rechnen. 

Bild zeigt Kind schreibend mit einem Stift.

Konzentration lernen und Konzentrationsschwäche beseitigen

Konzentrationsschwäche bei Kindern hat manchmal eine ganz plausible Erklärung und gar nichts mit irgendeiner Krankheit zu tun. In vielen Fällen sind äußere Faktoren für die Konzentrationsschwäche verantwortlich. Kinder reagieren auf diese ganz anders, als dies bei Erwachsenen der Fall ist. Ein Fernseher, der irgendwo läuft, Musik aus dem Radio oder das Telefon, welches immer wieder klingelt, können Kinder extrem ablenken und irritieren. Auch andere spielende Kinder, die eigentlich gar nichts Böses möchten, können ein erheblicher Störfaktor sein.

Die Konzentration bei Kindern kann durch kleine Dinge beeinträchtigt werden

Daher solltest du während der Lernphasen darauf achten, dass dein Kind nicht unterbrochen wird und sich alleine auf die jetzt stattfindende Übung konzentrieren kann.

Was außerdem helfen kann, die Konzentration zu erhöhen

Vereinbare beispielsweise feste Zeiten an denen gelernt wird. So bekommt es einen geregelten Ablauf und Struktur, auf die es sich besser einstellen kann. Dein lernendes Kind sollte in dieser Zeit dann nicht gestört werden. Hänge beispielsweise ein Schild an die Zimmertür, dass in dieser Zeit alle noch Anwesenden leise sein sollen. Stelle das Telefon und natürlich Radio und Fernseher ab.

Aufmerksamkeit trainieren 

Das Gehirn, egal ob von Kindern oder Erwachsenen, benötigt immer wieder Erholungsphasen. Auch Abwechslung ist für die Konzentration und das klare Denken von größter Bedeutung. Nur so kann das Gehirn neue Energie tanken und fit für Neues sein.

Die Auffassungsgabe nimmt zu und die Konzentration bei Kindern wird gefördert.

Sollte dein Kind gerade eine Lernblockade haben, so mache dir keine Sorgen, das ist ab und an ganz normal. Ein bisschen Abwechslung könnte hier hilfreich sein. Ist keine Konzentration mehr vorhanden, dann gehe mit deinem Kind etwas spazieren oder macht irgendetwas, was nichts mit Lernen zu tun hat.

Bild zeigt verträumtes Kind in Hängematte

Eine gesunde Ernährung spielt eine große Rolle

Auch die Ernährung spielt oftmals eine Rolle, weshalb sich Kinder nicht gut konzentrieren können. Haben die Kinder Hunger, oder haben sie gerade viel gegessen, leidet die Aufnahmefähigkeit des Gehirns.

Ich empfehle, immer etwas Zeit nach dem Essen vergehen zu lassen, bevor man etwas mit seinem Kind lernt. Vor allem nach einer großen Mahlzeit brauchen auch wir Erwachsenen eine kleine Auszeit, bevor wir uns wieder konzentrieren können. Gönn diese Auszeit auch deinem Kind. Ihr könnt euch stattdessen erst einmal etwas bewegen. Eine kleine Entdeckungstour im Garten oder im Park machen. Oder einfach nur eine Ruhezeit verbringen – ob kuschelnd auf dem Sofa mit einem Buch, Hörspiel oder Ähnlichem. Anschließend ist man wieder voller Elan und klar im Kopf. 

Grundsätzlich sind auch kleine Snacks über den Tag verteilt sehr gut geeignet, um die Energieversorgung des kindlichen Gehirns zu unterstützen. Obst und Gemüse, viel Rohkost, gesunde Fette und Kohlenhydrate unterstützen die Konzentration und Auffassung sehr gut.

Besser konzentrieren beim Lernen funktioniert, wenn man Desinteresse abbaut

Desinteresse ist für uns alle der größte Konzentrationskiller. Aber spätestens mit der Einschulung, ist das Kind immer auch mal gefordert, Dinge lernen, die es unter Umständen eher langweilig findet. In solchen Situationen mit der Konzentration bei der Sache zu bleiben fällt nicht immer leicht.

Was jetzt helfen kann: Kinder brauchen einen Anknüpfpunkt, einen Bezug und am besten einen praktischen Nutzen. Die Konzentrationsschwäche bei Kindern nimmt bei sehr theoretischem Wissen und abstrakten Dingen erheblich zu – sie steigt hingegen, wenn für sie ein praktischer Nutzen erkennbar ist.

Beispielsweise kannst du beim Thema Lesen kreativ werden. Mag dein Kind nicht im Lesebuch der Schule lesen, versuche es mit Themen, die es spannend findet. Das kann der Einkaufzettel für den nächsten Geburtstag sein oder das Plätzchenrezept von Oma.

Konzentrationsprobleme beim Lernen: Erkläre deinem Kind, warum es sich lohnt, sich zu konzentrieren

Konzentrationsübungen für Vorschüler und Schüler gibt es zahlreiche, aber nicht immer können die Konzentrationsprobleme beim Lernen durch diese Übungen behoben werden. Es ist wichtig, dass dein Kind versteht, warum es sinnvoll ist, sich mit dem zu beschäftigen, das ihm vielleichtgerade jetzt nicht so viel Spaß macht. Das Thema mit anschaulichen Dingen zu verknüpfen und Beispiele aus der Praxis zu erfahren hilft oftmals schon ein gutes Stück weiter.

Hier ein paar Ideen 

  • Verbinde das Lernen mit einem gewissen Spaßfaktor. Bereite dein Kind so auf das Thema vor, dass es selbst Freude daran hat, zu lernen. Besuche mit deinem Kind den Wald, ein spannendes Museum oder biete ihm etwas Ähnliches an, so dass es motiviert wird, sich für ein neues Thema zu interessieren und dadurch die Konzentration steigt.
  • Es gibt zahlreiche Spiele, die schon sehr kleinen Kindern bei der Konzentration helfen können. Ich habe natürlich ein paar Empfehlungen für dich (klick).
  • Die heutige Technik hat einen hohen Aufforderungscharakter bei fast allen Kindern. Sie lieben es, wenn sie wie die Erwachsenen an den Computer gehen dürfen, das Handy benutzen oder sich mit Mamas Tablet beschäftigen können. Na, dann aber mal los. Lernen kann dein Kind auch am Computer und sogar für die Schule. Bei vielen Kindern wirkt das wahre Wunder bei der Konzentration. Plötzlich ist viel mehr möglich. Achte nur darauf, dass die Apps und Anwendungen für dein Kind geeignet sind und besprecht vorher, wie lange Geräte genutzt werden können. 

Konzentrationsschwäche bei Kindern, überfordere deinen Liebling nicht

Kinder lernen gerne. Aber nur, wenn sie keinem Druck ausgesetzt sind. Verlangst du zu viel von deinem Kind, dann kann es Verhaltensweisen zeigen, die wie Konzentrationsstörungen wirken. Es hat dann möglicherweise eher Lernfrust und lässt sich schlecht motivieren. Denke mal an deine Schulzeit zurück. Die Themen, welche vom Lehrer sachlich und ohne Freude vermittelt wurden, waren langweilig und weckten kein Interesse. Kam dann noch der Zwang hinzu, wollte man es gleich schon gar nicht lernen. Das ist nur allzu verständlich. Daher ist es auch bei der Konzentration wichtig, das Kind nicht zu überfordern. 

 

Nur wer ausreichend viel schläft, kann sich konzentrieren  

Ausreichend Schlaf ist wichtig, damit gar nicht erst eine Konzentrationsschwäche bei Kindern entsteht. In der Nacht verarbeiten diese die Erlebnisse des Tages und auch das Gelernte wird während des Schlafs verinnerlicht. Geübte Vokabeln beispielsweise gelangen in der Nacht in das Langzeitgedächtnis und prägen sich hier ein. Je jünger dein Kind ist, desto mehr Schlaf benötigt es in der Regel. Wie viel Schlaf dein Kind wirklich braucht, hängt zum einen vom Alter ab und auch davon, ob das Kind über den Tag verteilt weitere Aktivität – und auch Ruhephasen hatte. 

So kannst du die Konzentration bei Kindern spielend leicht fördern 

Erkenne bereits Geleistetes an, denn das schafft weitere Motivation und somit Konzentration. Lobe dein Kind nicht nur für Dinge, die es gut kann. Lobe auch Ehrgeiz und Ausdauer bei Aufgaben, die es nicht mag oder noch nicht so gut kann.

Die Eigenmotivation ist besonders wichtig. Dein Kind sollte von sich selbst überzeugt sein, dass es Aufgaben lösen kann. Überlasse deinem Kind die Entscheidung, wann es bereit ist, etwas Neues zu lernen und setze es nicht unter Druck. 

Greife auf unterschiedliche Lernmethoden zurück, damit das Lernen nicht eintönig wird. Die Konzentration bei Kindern lässt sich schnell erhöhen, wenn du immer wieder unterschiedliche Lernmethoden anwendest. Das ist wie beim Spielen, da möchten deine Kinder auch nicht immer das gleiche Spiel spielen, sondern suchen Abwechslung. Schon alleine eine andere Reihenfolge der Übungen kann etwas Variation in das Thema bringen. Oder lasse dein Kind selbst aussuchen, mit welchen Aufgaben es anfangen möchte. So kann es selbst bestimmt lernen und hat das Gefühl, die Entscheidungen treffen zu dürfen. All das wirkt positiv auf die Motivation.

Lasse dein Kind vielleicht auch die Lernzeiten selbst bestimmen. Achte nur darauf, dass diese regelmäßig stattfinden. Vor allem im Hinblick auf die Einschulung ist dies wichtig. Du solltest diese Zeiten mit deinem Kind besprechen, damit die Regelmäßigkeit nicht verloren geht. Manche Kinder benötigen, wenn sie aus dem Kindergarten kommen, erst mal eine Pause und müssen den Tag verarbeiten. Sie sind am Abend oder am Wochenende wesentlich konzentrierter. Es gibt natürlich auch Kinder, die am Abend gar nicht mehr lernen können. Probiert euch aus und versucht, gemeinsam herauszufinden, was für den Biorhythmus deines Kindes am günstigsten erscheint.

Stimmt also die Lerneinheiten auf euren Alltag ab und probiert auch mal verschiedene Zeiten aus. Nicht immer ist der erste Gedanke der richtige und es kann auch mal passender und besser für dein Kind sein, an ungewöhnlichen Zeiten zu üben.

Aufmerksamkeit und Konzentration mit Memory-Spielen üben

In Memoryspielen sind nicht selten die Kinder besser als Erwachsene, da sie noch einen leichteren Zugang zu ihrem bildlichen Gedächtnis haben. 

Beim Memory ist aber auch räumliches Gedächtnis gefragt: Wo lag das Kärtchen mit dem Hut? Eher oben rechts oder unten links? 

Memoryspiele gehören für mich daher als zeitlose Klassiker in jedes Kinderzimmer. 

Wie du siehst, sind Konzentrationsschwäche bei Kindern nicht immer so gravierend, dass therapeutische Hilfe nötig wird. Vielem kannst du schon im Vorschulalter vorbeugen und so den Weg in eine schöne Schulzeit ebnen.

Sollte das Thema Konzentration und Ausdauer jedoch euern Alltag belasten und sollte sich anhand der grundlegenden Tipps und Hinweise keine Veränderung ergeben, dann sprich das Thema bei eurer Kinderärztin / bei euerm Kinderarzt an. Denn wenn tatsächlich eine krankheitsbedingte Störung vorliegt, dann hat dein Kind Anspruch auf Unterstützung – zum Beispiel auch durch eine Ergotherapie. 

Nicht selten wird auch auf Antrag ein Pflegegrad zugesprochen, wodurch Familien verschiedene Formen von Unterstützung erhalten können. Im Rahmen einer Elternberatung kann ich dir hierzu nähere Hinweise und Tipps geben – entweder im Rahmen einer ärztlich verordneten Ergotherapie oder auch im Rahmen eines Beratungsgespräches als Selbstzahlleistung. 

Konzentration bei Bastelaktivitäten fördern

Das Tun mit den eigenen Händen, Materialien ertasten/ spüren, ein ästhetisches Ziel haben, mit schönen Materialien arbeiten… all dies unterstützt auch die Konzentration im Sinne von “gerichteter Aufmerksamkeit”. 

Dein Kind übt, genau hinzuschauen, den Blick auf einen bestimmten Punkt zu fixieren und ein Ergebnis anzustreben. 

Bei Kindern mit eingeschränkter Konzentrationsfähigkeit ist es wichtig, die Bastelaktivitäten auf das Entwicklungsalter hin anzupassen und es nicht zu überfordern. 

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